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NEUE ERKENNTNISSE
Die Craniosakral-Therapie ermöglicht einen neuen Blick auf das Handauflegen. Diese Therapie entwickelte sich aus der Osteopathie und ist aus den lateinischen Wörtern Cranium (Schädel) und Sakrum (Kreuzbein) zusammengesetzt. Es ist ein Konzept, das sich hauptsächlich mit der zentralen, vertikalen Struktur des menschlichen Körpers beschäftigt. Dieses umfasst das Gehirn und Rückenmark, das Hirnwasser und die dieses System begrenzenden Membranen. Es stellt ein partiell geschlossenes, hydraulisches System dar.
In den USA fand Dr. Upledger heraus, daß der Flüssigkeitsdruck des Hirnwassers keine konstante Größe ist, sondern sich periodisch verändert. Er nannte dieses Phänomen Craniosakral-Puls. Dieser lässt sich aus der Tatsache erklären, daß die Produktion des Hirnwassers (das einen Teil des Blutplasmas darstellt) nur periodisch stattfindet, die Rückführung ins Blut aber konstant geschieht. Dadurch kommt ein gleichmäßiger Anstieg und Abfall dieses Flüssigkeitsdrucks zustande. Er definierte eine Person dann als gesund, wenn diese Pulsation gleichmäßig, kraftvoll und amplitudengleich ist.
Man kann sich den menschlichen Körper auch so vorstellen, daß alle anderen Strukturen des Körpers an dieser zentralen vertikalen Struktur befestigt sind. Das ergibt auch eine Erklärung dafür, daß dieser Puls am ganzen Körper zu erspüren ist. Die Schädelknochen, an welchen die Hirnhäute befestigt sind, machen auch diese Bewegungen mit und sind nicht, wie oft behauptet wird, im Erwachsenenalter fest miteinander verwachsen. Das ist eine Krankheit.
Nun kann man die Erfahrung machen, daß tatsächlich bei allen chronischen Krankheiten und Schmerzen dieser Puls gestört und nicht im Gleichgewicht ist. Erstaunlich ist auch die Tatsache, daß schon das Wahrnehmen dieser Pulsation durch Handauflegen ihn zum Positiven hin verändert und harmonisiert. Keiner weiß, warum schon die sensitive Kontaktaufnahme mit diesem Puls diesen zum Positiven hin verändert - ein faszinierendes Beispiel für die Selbstregulierungs- und Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers.
Der craniosakrale Puls ist bei einem ständig wachsenden Teil der Bevölkerung durch die steigende Zahl an Kaiserschnittgeburten geschwächt. Bei dem Fötus im Mutterleib ist dieser Puls schnell, amplitudenklein und schwach. Die Kompression, die durch den normalen Geburtsvorgang auf den Schädel des Kindes ausgeübt wird, ist die Initialzündung für einen gesunden craniosakralen Puls, der dann langsam, amplitudengroß und stark ist. Dies verankert den Körper im Hier und Jetzt. Wenn diese Kompression des Schädels fehlt, ist der Körper grundsätzlich geschwächt, was danach nicht mehr ausgeglichen werden kann.
Wir können den Wind nicht ändern,
Aristoteles
aber die Segel anders setzen.